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BORKENKÄFERSITUATION IN NÖ FORSTSCHUTZ – MASSNAHMEN Die extrem heißen und trockenen Perioden der Sommer 2015 und 2017 haben die Population der Fichtenborkenkäfer auch im östlichen Waldviertel sehr deutlich sichtbar anwachsen lassen. Höchste Aufmerksamkeit seitens der Waldbesitzer und Forstleute ist gefragt! Herabsetzung der Abwehrkraft Die Witterungsverhältnisse der letzten Jahre (insbesondere die heißen und trockenen Sommer 2015 und 2017) haben nicht nur zu einer wesentlichen Steigerung der Anfälligkeit von Fichten gegenüber Borkenkäfern geführt, sondern sogar monokausal Bäume letal geschädigt, wie aus Beobachtungen von dürren Bäumen ohne Käferbefall zu sehen ist. Schadensgebiete und Ursachen Die betroffenen Regionen decken sich häufig mit Gebieten, die im Winter 2014 bzw. 2014/15 von Schnee- und Eisbruchschäden betroffen waren (Waldviertel, Teile des Alpenvorlandes – Schwerpunkte: Bezirke Zwettl, Horn, Waidhofen an der Thaya, Gmünd, Scheibbs, Lilienfeld), in denen die Fichte am Rande ihres natürlichen Vorkommens ist (sekundäre Fichtenwaldgebiete – Bezirke Amstetten, Melk, St. Pölten, Krems, Horn, Hollabrunn), und die vor allem in den Sommerperioden 2015 bzw. 2017 von besonderen Witterungsextremen (außerordentlich und anhaltend hohe Temperaturen und Niederschlagdefizite) betroffen waren. Diese Faktoren dürften auf fatale Weise zusammengewirkt haben. Zusätzliche Windwurf- bzw. -bruchereignisse 2017 sorgten für zahlreiches Brutmaterial für Borkenkäfer. Trockenheit und Hitze ließen die Fichte unter Stress geraten und sorgten für eine Herabsetzung der Abwehrkräfte (Harzfluss u.a.), so dass Borkenkäfer die Bäume leichter erfolgreich besiedeln konnten. Die warmen Temperaturen ermöglichten eine rasche Entwicklung der Käferbruten und damit die erfolgreiche Entwicklung mehrerer Generationen als in durchschnittlichen Jahren. Problematik der Borkenkäfer Die wichtigsten Borkenkäfer bei der Fichte sind der Buchdrucker (Ips typographus) sowie der Kupferstecher (Pityogenes chalcographus). Diese nur wenige Millimeter großen Insekten bohren sich durch die Rinde von Bäumen und zerstören dort durch den Fraß der Larven (Brutbild) und erwachsenen Käfer das für den Baum lebensnotwendige Bastgewebe. In den meisten Fällen sterben Bäume, die von Borkenkäfern erfolgreich besiedelt wurden, innerhalb kurzer Zeit ab (Käferbäume). Nicht rechtzeitig beseitigte Käferbäume bzw. vorhandenes Brutmaterial (Wipfel-, Astmaterial, insbesondere in Schadensgebieten nach Eisbruch oder nach Windwurf) stellen optimales Vermehrungspotenzial für die vorhandenen Borkenkäfer dar und können zu einer sehr raschen und explosionsartigen Vermehrung der Borkenkäfer führen. Borkenkäfermonitoring Seit März 2004 wird in Österreich unter organisatorischer und wissenschaftlicher Betreuung durch das Institut für Walschutz am Bundesforschungszentrum für Wald in Wien ein Borkenkäfermonitoring durchgeführt. An zahlreichen Standorten in ganz Österreich wurden Pheromonfallen aufgestellt. Die Fangstationen werden wöchentlich kontrolliert und ausgezählt und die Daten an das BFW übermittelt. Zu zahlreichen Fallenstandorten werden Klimastationen räumlich zugeordnet und die Käferfangzahlen den jeweiligen Temperaturbereichssummen gegenübergestellt. Diese genauere Erfassung der klimatischen Bedingungen soll die Prognosen für den lokalen Gefährdungsgrad der Waldbestände verbessern. Die Monitoringergebnisse sind mit entsprechenden Grafiken und Kartendarstellungen auf der oa. Borkenkäferhomepage des BFW verfügbar. Die Flugaktivität und Entwicklung der Borkenkäfer lässt sich anhand der Fallenfänge des österreichweiten Borkenkäfermonitorings sowie der Entwicklungsmodellierung PHENIPS der Universität für Bodenkultur Wien (Phenips - Monitorierung und Risikoanalyse) rekonstruieren. Um dem Informationsbedarf bzw. einer zunehmenden Nachfrage von Waldbesitzerseite gerecht zu werden, stellt das Institut für Waldschutz des Bundesamtes und Forschungs-zentrums für Wald (BFW), eine Informationsplattform zum Thema Borkenkäfer unter www.borkenkaefer.at im Internet zur Verfügung. Auf dieser umfangreichen Website werden die wichtigsten Borkenkäferarten vorgestellt und auf die Gefahren bei Borkenkäferbefall hingewiesen. Neben aktuellen Meldungen zur Borkenkäfersituation in Österreich findet man genaue Anleitungen, was bei Borkenkäferbefall zu tun ist, welche gesetzlichen Meldepflichten bestehen, welche Bekämpfungsmaßnahmen ergriffen werden können und an welche beratenden Stellen man sich wenden kann. Ebenso werden regelmäßig Kurzkommentare über die aktuelle Flugsitu-ation und Ratschläge für den richtigen Zeitpunkt von geeigneten Bekämpfungsmaßnahmen zur Verfügung gestellt. Maßnahmen: rasch und konsequent Aufgrund der gegebenen Situation ist in den betroffenen Gebieten für das Jahr 2018 höchste Alarmbereitschaft gegeben. Angeraten sind folgend angeführte Maßnahmen, die nicht nur im Interesse der Waldbewirtschaftenden sein sollten, sondern zu denen auch eine forstgesetzliche Verpflichtung und eine Verantwortung gegenüber dem Grundnachbarn bestehen. Regelmäßige (wöchentliche) Kontrolle bis in den Spätherbst und, besonders wichtig, wieder ab Spätwinter/Frühjahr; Waldbegehungen! Entnahme von befallenen Bäumen (abfallende Rinde, braune Krone, Nadelfall), in denen die Entwicklung der Käfer fortgeschritten ist, unbedingt vor dem Ausfliegen der Käfer. Suche und Entnahme der Bäume, wo die Entwicklung am Anfang steht (Bohrmehl, Bohrlöcher, Harztropfen). Großzügiges Rändeln! Keine Lagerung von befallenem (oder auch unbefallenem aber fängischem) Holz im Wald oder in Waldnähe. Bruttaugliche Resthölzer, Wipfelstücke nicht unbehandelt im Wald oder Waldnähe lassen. Lagerung von bruttauglichem Biomassematerial (Fichte!) nicht im Wald oder in Waldnähe! Das Hauptaugenmerk des Niederösterreichischen Forstaufsichtsdienstes liegt deshalb auf Grund der aktuellen Gefahrenlage hinsichtlich einer möglichen Borkenkäfervermehrung auf einer möglichst intensiven Kontrolle der Fichtenbestände in den besonders gefährdeten Gebieten, aber auch in der Motivation der Waldbesitzer, in auftretenden Käferlöchern umgehend das Schadholz zu beseitigen, um weitere gefahrdrohende Borkenkäfermassen-vermehrungen möglichst schon von Anfang an zu unterbinden. Besonders wichtig ist es, die Fichtenbestände nicht nur vom Gegenhang aus zu beurteilen, sondern vor allem auch auf Stehendbefall bei noch grünen Kronen zu durchforschen. Dabei ist auf das Vorhandensein von Einbohrlöchern, Bohrmehl bzw. auf das Ablösen der Rinde am Stamm zu achten. Intensive rechtzeitige Waldbegehungen kommen billiger, als verspätete Bekämpfungsmaßnahmen! Das umgehende Fällen eventuell festgestellter Käferbäume sowie die sofortige schadlose Entfernung aus dem Wald stellt die beste Prävention gegen weitere drohende Borkenkäferschäden dar! Konsequente waldhygienische Maßnahmen sind das einzig probate Mittel, um ein weiteres Voranschreiten der Borkenkäfermassen-vermehrung einzudämmen. Genaue Auskünfte über die Borkenkäferproblematik sowie die erforderlichen Gegenmaßnahmen und fundierte fachliche Beratung erhalten die Waldeigentümer bei den Bezirksforstinspektionen der zuständigen Bezirkshauptmannschaften. Darüber hinaus steht auch das Forstschutzreferat der Landesforstdirektion beim Amt der NÖ Landesregierung für Auskünfte zur Verfügung (DI Dr. Reinhard Hagen, Tel.: 02742/9005-12959).
DI von 8 bis 12 Uhr
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