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Nachruf auf GGR Franz Haslinger-Fenzl

07.08.2006
Nachruf auf GGR Franz Haslinger-Fenzl

Am 29. Juli 2006 standen wir vor dem offenen Grab des völlig unerwartet und mitten aus dem Leben gerissenen Franz Haslinger-Fenzl aus Reinprechtspölla. Eine Woche vorher feierte er noch im Nachhinein bei einem Sommerfest in seinem Garten seinen 70. Geburtstag mit all seinen Freunden und Verwandten. Wir können es immer noch nicht glauben, dass er nicht mehr unter uns ist. Franz Haslinger wurde am 10. Jänner 1936 in Reinprechtspölla geboren. Mit 18 Jahren kam er zu seinem Onkel Franz FENZL nach Harmannsdorf, dessen landwirtschaftlichen Betrieb er später übernehmen sollte und den er gemeinsam mit seiner Ehefrau Leopoldine, die er 1961 heiratete, mit viel Fleiß und Geschick zum Betrieb wie wir ihn heute kennen ausbaute. Er war mit Leib und Seele Bauer. An erster Stelle seines Strebens stand immer die Familie, seine Kinder Maria, Franz und Reinhard und seine geliebten Enkelkinder Marlene, Raffaela und Christoph. In einem christlichen Elternhaus aufgewachsen, war ihm der katholische Glaube und das kirchliche Leben seit frühester Kindheit ein Herzensanliegen. - Seit 1967 war Franz Haslinger Mitglied des Pfarrgemeinderates der Pfarre Reinprechtspölla und über mehrere Jahrzehnte dessen Obmann Stellvertreter. Die Neueindeckung des Kirchendaches, die Sanierung des Kirchenturmes sowie die Neugestaltung des Kircheneinganges hat er unermüdlich betrieben und diese Vorhaben konnten in gemeinsamer Arbeit verwirklicht werden. Bei kirchlichen Feiern und Anlässen war Franz Haslinger immer Auskunftsperson, wenn es um Ablauf und Beteiligung ging - ob als Vorbeter und Vorsänger. Die Ortskapelle von Harmannsdorf sowie die Hl. Rosalia, an der ehemaligen Bundesstraße, waren ihm ein besonderes Anliegen.  Beide Denkmäler wurden liebevoll gepflegt, renoviert und präsentieren sich heute als Kleinode in unserer gesamten Marktgemeinde - dank vieler Helfer und seines Einsatzes. Daher war die Betroffenheit groß, als Kunstdiebe die Statue der Hl. Rosalia entwendeten und es war für Franz Haslinger selbstverständlich, dass schnellstens eine neue Statue angeschafft werden musste - innerhalb kürzester Zeit konnte die neu renovierte Gedenkstätte eingeweiht werden - dank der Unterstützung der Ortsbevölkerung, der Gemeinde und vieler Gönner und Helfer. Ein besonderes Anliegen war Franz immer der Kirchengesang - er hat immer wieder über den ehemaligen Kirchenchor in Reinprechtspölla gesprochen und bedauert, dass es keinen Chor mehr gäbe.  In der Person des Fritz Strack konnte ein hervorragender Chorleiter gewonnen werden und Franz hat gemeinsam mit anderen den Kirchenchor Reinprechtspölla, wie wir ihn heute unter der Leitung von Mag. Eva Pfaller kennen, 1992 gegründet. Er wurde nie zum Obmann gewählt, war aber immer für die organisatorischen Dinge zuständig ein wesentlicher Motor dieser Singgemeinschaft. Die jährlichen Advent-, und Frühjahrskonzerte sind heute fixer Bestandteil des kulturellen Lebens in unserer Gemeinde. Besondere Auszeichnung der Qualität des Chores waren Einladungen zu Auftritten in der Stiftskirche Klosterneuburg, in der Pfarrkirche Langenzersdorf, in Pyrha, sowie zahlreiche Auftritte bei Hochzeiten und Begräbnissen. Immer war Franz Ansprechpartner und an der Organisation beteiligt. Unermüdlich hat er die Mitglieder des Chores motiviert und zum Mitmachen aufgefordert. Bei der Feuerwehr war er seit 1952 Mitglied und von 1972 bis 1996 Kommandant der FF Harmannsdorf. Vom Landesfeuerwehrverband erhielt er einige Auszeichnungen für seine Tätigkeit und seinen Einsatz. Von 1974 bis 1986 war er im Aufsichtsrat des Raiffeisen-Lagerhauses und anschließend bis 1996 Vorstandsmitglied. Auch bei der Raiffeisenbank Eggenburg war er von 1987 - 2001 im Vorstand vertreten. Neben seiner Arbeit und seinen vielen Tätigkeiten in und für die  Gemeinschaft war Franz Haslinger auch unermüdlich für die Gemeinde tätig. So war er: 1965-1970 Gemeinderat von Harmannsdorf 1970-1971 bis zur Gemeindezusammenlegung Vbgm. von Harmannsdorf Von 1980 - 2000 Gemeinderat und von 2000 bis zu seinem Ausscheiden Geschäftsführender Gemeinderat der Marktgemeinde Burgschleinitz-Kühnring 1980 - 2005 Ortsvorsteher dieser Katastralgemeinde und als solcher immer um die Anliegen der Ortsbevölkerung von Harmanndorf bemüht. Über Jahrzehnte war Franz Haslinger auch als Obmann bzw. Obmann Stv. der Ortspartei und des Ortsbauernrates der ÖVP tätig. Während seiner Zeit im Gemeinderat der Marktgemeinde Burgschleinitz-Kühnring konnten die Abwasserbeseitigung, Erneuerung der Ortsbeleuchtung, sowie Verkabelung für Harmannsdorf durchgeführt werden. Kirchliche Denkmäler waren dem kunstverständigen Franz Haslinger stets ein Anliegen. Die Renovierung der Ortskapelle, der Hl. Rosalia, Aufstellung des Hl. Florian sowie des neuen Marterls an der B4 sowie die Erhaltung von Kleindenkmälern sind heute sichtbare Zeichen seines Wirkens. Die Goldene Medaille des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland NÖ 1992, das Verdienstzeichen des Landes NÖ 2003 und die Ehrennadel in Gold der Marktgemeinde Burgschleinitz-Kühnring 2003 sind nur einige hoher und höchster Auszeichnungen, die dem Verstorbenen als Zeichen der Würdigung seiner Verdienste verliehen wurden. Wir werden Franz Haslinger, der am 24. Juli 2006 verstorben ist, ein würdevolles Andenken bewahren. Auf seiner Einladung zur Geburtstagsfeier stand geschrieben: „Manche Stunden bleiben in schöner Erinnerung, weil man sie mit guten Freunden geteilt hat!"